Geldmarktkonto
Geldmarktkonto
Geldmarktkonten sind Anlagekonten, auf denen Sparer Geld mit verschiedenen Kündigungsfristen, Laufzeiten und Fälligkeiten anlegen und im Gegenzug dafür Zinserträge vereinnahmen können.
Das bekannteste Geldmarktkonto unter Anlegern ist wohl das Tagesgeldkonto. Dabei handelt es sich um ein verzinstes Konto, dessen Verzinsungssatz sich an nach dem aktuellen Zinssatz für kurzfristige Verbindlichkeiten der Banken untereinander richtet.
Einen aktuellen Vergleich ausgewählter Tagesgeldkonten haben wir auf der folgenden Seite für Sie zusammengestellt:
Der Zinssatz eines Geldmarktkontos orientiert sich am Leitzins, am EONIA und/oder am Euribor und wird nach Belieben der kontoführenden Bank aktuell angepasst.
Der EONIA wird geschäftstäglich ermittelt und spiegelt er das durchschnittliche Zinsniveau wieder, das für unbesicherte Geldleihen zwischen Banken mit der Frist von einem Tag zu einem bestimmten Zeitpunkt gilt. Er wird unter Mitwirkung der Europäischen Zentralbank auf Basis der Zinssätze bedeutender Kreditinstitute berechnet. Die Entwicklung des EONIA ist zum einen stark abhängig von der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und zum anderen von den Änderungen im Verhalten der Banken untereinander.
Der Euribor ist der Zinssatz für Termingelder im Interbankgengeschäft, das heißt er gibt den Referenzzins, zu dem sich europäische Banken über Tage oder Monate untereinander Geld verleihen. Er wird ebenfalls täglich gebildet und beruht lediglich auf den Angaben der Banken.
In einigen Fällen ist für das Geldmarktkonto auch eine Mindestanlagesumme erforderlich, Gebühren werden in der Regel nicht erhoben. Die Laufzeit des Geldmarktkontos ist unbefristet.
Da ein Geldmarktkonto nicht für den regulären Zahlungsverkehr eingerichtet wird, können über das Geldmarktkonto beispielsweise keine Daueraufträge geführt werden.
Ebenfalls wie ein Geldmarktkonto funktioniert die Tagesanleihe des Bundes. Diese stellt in ihrer Ausgestaltung eine Alternative zu Geldmarktfonds und dem Tagesgeldkonto dar und bietet unter anderem den Vorteil, dass durch die fixe Kopplung an den EONIA Zinserhöhungen sowie -senkungen direkt umgesetzt werden. Denn mittlerweile ist es üblich geworden, dass zwar bei Leitzinssenkungen des EZB die Kreditinstitute sofort ihre Tagesgeldzinsen nach unten anpassen, Zinserhöhungen dagegen werden nur langsam und vor allem nicht vollständig weitergegeben. Anleger können die Tagesanleihe des Bundes täglich kaufen und verkaufen.