Ratgeber Tagesgeld
Wie erkennt man Lockangebote beim Tagesgeld?
Auf den ersten Blick stellt ein Tagesgeldkonto eine einfache Form des Sparens bzw. der Geldanlage dar: der Kunde eröffnet das Konto, überweist einen beliebig hohen Betrag dorthin und erhält darauf Zinsen. Kein Wunder also, dass die meisten Verbraucher nur auf den Zinssatz des Tagesgeldkontos achten, und oftmals das Kleingedruckte außer Acht lassen.
Denn nicht nur die Höhe der Zinsen sollte für die Wahl eines bestimmten Kontos entscheidend sein, sondern vielmehr auch die Randbedingungen wie zum Beispiel das maximale Guthaben, bis zu dem der beworbene Tagesgeldzins gewährt wird, die Kopplung mit anderen – eventuell kostenpflichtigen Produkten – oder die Frage, ob der Kunde bereits Produkte bei der anbietenden Bank haben darf oder das Angebot ausschließlich für Neukunden gedacht ist.
So bieten einige Banken auf den ersten Blick attraktiv verzinste Tagesgeldkonten an, die jedoch meist an eine ganze Reihe von Bedingungen geknüpft sind. Bei einer Begrenzung der maximalen Anlagesumme wird diese zum Beispiel oft so niedrig angesetzt, dass viele Sparer sie leicht überschreiten. Dabei wird dann das Guthaben, welches über der maximalen Anlagesumme für den meist aggressiv beworbenen Zinssatz liegt, wesentlich schlechter verzinst, so dass sich im Durchschnitt eine Verzinsung ergeben kann, die unter der eines Kontos liegt, welches auf den ersten Blick weniger Zinsen anbietet.
Ein komplettes Beispiel, um diesen Sachverhalt besser nachvollziehen zu können, haben wir Ihnen auf der folgenden Seite durchgerechnet:
Sollte beim Tagesgeld nur auf die Höhe der Zinsen geachtet werden?
Ebenfalls nachteilig ist es, wenn sich ein Angebot für Tagesgeld ausschließlich an Neukunden richtet. Im Allgemeinen verstehen Banken darunter Kunden, die innerhalb der letzten sechs Monate keine Produkte – gleich welcher Art – bei ihrem Institut geführt haben. Damit dienen solche Angebote in erster Linie der Neukundengewinnung. Bestandskunden werden einfach schlechter gestellt, indem ihnen niedrigere Tagesgeldzinsen angeboten werden.Vorsicht ist auch bei der Kopplung eines Tagesgeldkontos mit anderen Produkten geboten. Hier sollten Sie unbedingt darauf achten, dass keinerlei Grundgebühren anfallen. Sehr beliebt ist zum Beispiel die Variante, ein kostenloses Tagesgeldkonto mit einem Depot zu koppeln, für welches Grundgebühren anfallen, die nur unter bestimmten Voraussetzungen erlassen werden. In unserem Tagesgeldvergleich finden Sie natürlich auch solche Kombiprodukte, jedoch nur dann, wenn durch die Kopplung dem Sparer keine zusätzlichen Kosten entstehen, wie es zum Beispiel beim Depot der DAB Bank oder dem DKB Bank Girokonto der Fall ist.
Insgesamt lässt sich also festhalten: Achten Sie bei der Wahl eines Tagesgeldkontos darauf, dass ein möglichst attraktiver Zins auf eine möglichst hohe Sparsumme gewährt wird, das ganze auch für Bestandskunden der betreffenden Bank gilt und das Angebot mit keinerlei anderen Produkten gekoppelt ist, die Sie entweder nicht benötigen oder bei denen laufende Gebühren anfallen.
Eine Übersicht empfehlenswerter Tages- und Festgeldkonten, die sowohl als Einzel- als auch als Kombiprodukte angeboten werden, haben wir auf den folgenden Seiten für Sie verglichen:
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