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Tagesgeldzinsen

Wieso sind Tagesgeldkonten oftmals so gut verzinst?

Die Zinsfindung bei den derzeit so beliebten Tagesgeldkonten kann man in eine theoretische und eine praktisch angewandte Form unterscheiden.
Laut Lehrbuch wird das auf einem Tagesgeldkonto befindliche Guthaben immer für den laufenden Tag verzinst, was zu unterschiedlichen Zinssätzen innerhalb kürzester Zeit führen kann. Dabei gilt der Grundsatz: je längerfristiger eine Geldanlage ist, desto höher die darauf gewährten Zinsen. In Form von Termingeld oder Festgeld über zwei Jahre angelegtes Geld müsste laut Definition also besser verzinst werden als Tagesgeld, bei dem die Bank ja jeden Tag damit rechnen muss, dass der Kunde sein Guthaben auflöst. Eine längere Laufzeit bedeutet für die Banken, die mit dem Geld der Kunden arbeiten, höhere Planungssicherheit und dies wird eben mit höheren Zinsen belohnt.

In der Praxis sieht die Situation jedoch ganz anders aus. Entgegen dem, was die Banklehre vorgibt, wird der Zinssatz eines Tagesgeldkontos nicht täglich geändert, sondern es wird seitens der Banken versucht, den Zinssatz über einen möglichst langen Zeitraum stabil zu halten. Das Problem dahinter ist ein ganz pragmatisches: senkt eine Bank den Tagesgeldzins, während andere Kreditinstitute ihre höheren Zinssätze beibehalten, kann der Kunde sofort sein gesamtes Guthaben abziehen und auf einem neuen Konto anlegen.
So ist es also kein Wunder, dass die Banken bewusst die Zinsen ihrer Tagesgeldkonten hoch halten, um möglichst viel Geld von ihren Kunden einzusammeln.

Trotz der hohen Verzinsung macht die Bank dabei natürlich auch ihr Geschäft. Sie kann etwa das über Tagesgeldkonten eingezahlte Geld der Sparer in Form von Krediten an andere Kunden weiter verleihen. Dabei betragen die Rohmargen nicht selten mehr als 100 Prozent. So wird etwa dem Kunden für sein Geld eine Verzinsung von 4,50 Prozent angeboten, während der Kreditnehmer neun oder mehr Prozent Kreditzinsen an die Bank zahlen muss.

Ein weiterer Grund für hohe Zinsen ist die technische Konstruktion der meisten Tagesgeldkonten. Wenn sie, wie sehr oft praktiziert, ausschließlich online geführt werden können, spart die Bank teure Fixkosten für Beratung, Abwicklung und Verwaltung. Diese Einsparungen kann sie in Form höherer Zinsen an ihre Kunden weitergeben. Aber auch dabei handeln Banken niemals uneigennützig. So werden besonders Neukunden oftmals mit attraktiven Zinsen aufs Tagesgeld umworben und ihnen dann im Anschluss weitere Produkte verkauft, an denen die Bank dann richtig verdient. Welche Zinsen derzeit auf Tagesgeld und Festgeld gezahlt werden, zeigen wir Ihnen für eine Auswahl empfehlenswerter Angebote in unserem Tagesgeld- bzw. Festgeldvergleich:

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