Sparanlagen - Tipps und Vergleiche zum Auffinden der besten Angebote
Was sind die besten Sparanlagen?
Sparanlagen unterliegen im klassischen Sinne dem § 21 der RechKredV, also der Verordnung, welche die Rechnungslegung von Banken und Finanzdienstleistern definiert.
Nach dieser Auslegung, die dem Verbraucherschutz dient, sind sie mit bestimmten Merkmalen ausgestattet, wozu eine Urkunde und eine dreimonatige Kündigungsfrist gehören. Auch dass sie für private Verbraucher, nicht für Kapitalgesellschaften eingerichtet werden und nicht dem Zahlungsverkehr dienen, gehört dazu.
Allerdings ist der Begriff der Spareinlage nicht geschützt, im Jahr 2011 sind auch einige Eigenschaften obsolet, vor allem die Urkunde und die Kündigungsfrist.
Spareinlagen können heute auf vielfältigste Weise vorgenommen werden, sie sind in Deutschland und fast überall in Europa bis 100.000 Euro durch den Staat gesichert, darüber hinaus haben sie an großer Flexibilität gewonnen.
Welche Sicherheit bieten Sparanlagen?
Die per se noch existierenden Grundlagen der RechKredV wurden entwickelt, als man Spareinlagen, die eine Liquiditätsgrundlage der Banken bildeten, von den Sichteinlagen (Girokontenguthaben) unterscheiden wollte. Die Ausgestaltung mit Urkunde und Kündigungsfrist sollte dem Sparer Sicherheit bieten.
Das Finanzwesen unterlag in den letzten Jahren und Jahrzehnten jedoch großen Veränderungen, der Gesetzgeber hat darauf reagiert und die gesetzliche Einlagensicherung für Spareinlagen sukzessive angehoben, zuletzt mit Datum 31.12.2010. Seither sind in Deutschland festverzinsliche Spareinlagen bis 100.000 Euro vor der Bankinsolvenz geschützt, das heißt, der Staat garantiert für die volle Nettosumme.
Diese Regelungen finden sich in Europa fast überall außer in Island, dort gibt eine überhaupt keine staatliche Sicherung, sondern nur einen bankinternen Sicherungsfonds bis 20.887 Euro.
Solche bankinternen Sicherungsfonds reichen allerdings in anderen europäischen Ländern weit über die staatliche Garantie von 100.000 Euro (oder zum Beispiel 85.000 britischen Pfund, im August 2011 rund 88.500 Euro) hinaus. In Deutschland gewährt beispielsweise die Postbank auf festverzinsliche Anlagen eine Einlagengarantie von 1,21 Milliarden Euro.
Durch bankinternen Sicherungsfonds stützen sich Banken gegenseitig, falls eine von ihnen insolvent werden sollte. Die Sicherheit der Sparer wird stufenweise gewährleistet, von Bank zu Bank unterschiedlich. So kann es sein, dass Gelder zwischen 100.000 bis 1 Million Euro noch zu 90 Prozent sicher sind, danach sukzessive fallend.
Diese Einlagensicherungsfonds haben sich historisch im Zuge großer Bankinsolvenzen des 20. Jahrhunderts entwickelt und bieten im Jahr 2011 ein hohes Niveau fiskalischer Sicherheit ebenso wie an Sicherheit de jure.
Was sind die klassischen Sparanlagen?
Sparbuch
Die klassischste Form der Spareinlage, das Sparbuch, hat kaum noch Bedeutung, höchstens als Kautionssparbuch für Mietkautionen. Zu vielfältig sind die Alternativen insbesondere in Form von Tages- und Festgeld. Dennoch wird das niedrig verzinste Sparbuch nach wie vor genutzt, weil es als Urkunde an eine Person gebunden werden kann, was manche Sparer für die sehr langfristige Anlage für Kinder nutzen.
Sparbrief
Eine weitere, heute seltener angewandte Form der Spareinlagen sind Sparbriefe, ebenso Sparschuldverschreibungen. Diese verfügen über Laufzeiten von einem bis sechs Jahren, der Zins wird über die Anlagedauer garantiert. Es gibt hiervon zwei Varianten: Der normal verzinste Sparbrief erhält auf den Nettobetrag eine laufende Zinszahlung, der abgezinste Sparbrief wird abzüglich der späteren Zinsen erworben und bei Fälligkeit zum Nennwert ausgezahlt. Diese Varianten sind für manche Sparer aus steuerlicher Sicht interessant, denn bei Abzinsung wird die Abgeltungssteuer auf den Zeitpunkt der Fälligkeit verschoben.
Gewinnsparen
Auch das Gewinnsparen, bei dem ein Teil der Sparanlage für Lotterielose verwendet wird, ist eine traditionelle Form der Sparanlage, die von älteren Menschen noch gern genutzt wird.
Allen diesen klassischen Formen ist gemeinsam, dass sie von alteingesessenen Banken wie etwa den Sparkassen angeboten werden, dass sie als sehr sicher gelten (ein psychologischer Effekt, moderne Anlagen sind ebenso sicher) und dass sie im Gegenzug sehr niedrige Renditen aufweisen.
Ein Sparbuch bietet im Jahr 2011 Zinsen von 0,25 bis maximal ca. 2,50 Prozent jährlich. Selbst der höchste Satz wird gegenwärtig von den meisten flexiblen Tagesgeldkonten erreicht. Bei Sparbriefen werden 3,25 Prozent erst mit zehnjähriger Laufzeit erreicht, bei einjähriger Laufzeit sind es bestenfalls 2,00 Prozent bei einer Anlage ab 2.500 Euro.
Moderne Sparanlagen
Moderne Anlagen, die von den oben beschriebenen Konditionen hinsichtlich der Urkundenform und der Kündigungsfrist erheblich abweichen, bieten teilweise äußerst attraktive Zinsen. Es ist hierbei zu fragen, was per definitem noch als Sparanlage gelten soll, denn wenn das Fondssparen hinzugezählt wird, entfällt ein großer Teil an Sicherheit.
Festgeld
Daher darf die Festgeldanlage als die Sparanlage mit der höchsten Rendite bei gleichzeitig absoluter Sicherheit (bis 100.000 Euro) gelten. Es ist hier allerdings ein Anbietervergleich durchzuführen, wobei einzelne Bedingungen über die Werbeangebote hinaus genau studiert werden müssen.
Zu den Bedingungen gehört vornehmlich die Höhe des Zinssatzes in Abhängigkeit von der Laufzeit. Punktuell soll nur das Beispiel der BIGBANK erwähnt werden, die derzeit besonders hohe Zinsen bietet.
Hier ist folgende Überlegung vonnöten: Es gab in den 1990er Jahren Festgeldzinsen bis nahe 8 Prozent, und vielleicht bewegen sie sich wieder dorthin. Wer sich also aktuell auf zehn Jahre bindet, könnte sich später ärgern. Andere Festgeldanlagen bieten etwas niedrigere Zinsen bei einer Anlagedauer ab etwa vier Jahre, mit sinkender Anlagedauer (es ist auch ein Monat möglich) sinken die Zinsen auf 1,50 bis 2,00 Prozent. Wer jedoch einen derart kurzen Zeithorizont einnimmt, sollte lieber auf das Tagesgeld fokussieren.
Welche Festgeldkonten derzeit die höchsten Zinssätze bieten, zeigen unser Vergleich und Rechner:
Tagesgeld
Diese Anlage hat den Vorteil der täglichen Verfügbarkeit, ist also die flexibelste Sparanlage. Das hindert den Sparer nicht daran, das Geld liegen zu lassen und Zinseszinseffekte mitzunehmen. Bei gleichem Zinssatz sind Angebote mit einer Zinsgarantie, wie sie immer häufiger vorkommen, vorzuziehen.
Das ist deshalb bedeutsam, weil andere Banken mit gleichen oder ähnlichen Zinsen diese nur für einen bestimmten Zeitraum garantieren, meist zwischen drei bis zwölf Monate. Die Anlage schlägt damit jedes Sparbuch und kann dennoch täglich umgeschichtet werden, was sich Tagesgeldhopper zunutze machen.
Die Entscheidung für so eine Anlage kann gerade in Zeiten großer Marktturbulenzen vorteilhaft sein. Sparzinsen werden nach den Leitzinsen der Zentralbanken festgelegt. Wenn es eine neue Finanzkrise geben sollte, werden auch die Leitzinsen wieder nachgeben. Derzeit sollen sie nach Aussagen der EZB noch im Jahr 2011 weiter steigen. Eine kluge Entscheidung könnte im August 2011 ein Tagesgeldkonto sein mit der Option, umzuschichten oder permanent zu prolongieren (verlängern).
Welche Tagesgeldkonten derzeit die höchsten Zinssätze bieten, zeigen unser Vergleich und Rechner:
Bausparen
Bausparen ist eigentlich für das Vorhaben eines Eigenheimbaus gedacht und als solches attraktiv, wenn auch mäßig verzinst etwa in Tagesgeldhöhe. Dafür wird es ebenso wie das Rentensparen (besonders Riester- oder Rürup-Rente) staatlich gefördert.
Rentensparen
Prinzipiell ist bei Rentensparen (auch in Form einer Kapitallebensversicherung) gegenwärtig von Renditen um drei bis fünf Prozent auszugehen, die Mindestverzinsung für Versicherungen, die sich an zehnjährigen Bundesanleihen orientiert, wurde ab dem Jahr 2012 auf 1,75 Prozent gesenkt (gegenwärtig noch 2,25 Prozent).
Prämiensparen
Prämiensparen hat den Vorteil, dass monatlich eine kleine Summe (schon ab 25 Euro) eingezahlt werden kann, die Renditen bewegen sich etwa auf Sparbuchniveau.
Fondssparen
Fondssparen kann hohe Renditen bringen, wenn der Fonds Gewinne erwirtschaftet. Es sind hier jedoch auch Verluste möglich. Für den langfristigen Vermögensaufbau empfiehlt sich ein Fondssparplan. Durch die Auswahl des richtigen Anbieters lassen sich hier enorme Summen sparen, wie der nachfolgende Rechner zeigt: