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Die Vermögenspyramide

Pyramiden werden in der Wissenschaft eingesetzt, um zu verdeutlichen, aus welchen Bestandteilen sich ein Ganzes zusammensetzt und wie diese einander gegenüber gewichtet sind. Die Vermögenspyramide ist ein Modell, das aufzeigt, woraus sich Vermögen zusammensetzt, wie es entsteht und aufgebaut wird und welchen Anteil verschiedene vermögensbringende Anteile darin haben:

Vermögenspyramide - Aufbau und Struktur

Stufe 1 – Risikoabsicherung

Diese Stufe steht vor jedem Vermögensaufbau, denn über sie wird die Grundsicherung des Sparers bewerkstelligt. Dazu gehören Versicherungen gegen die wichtigsten Widrigkeiten des Lebens: Privathaftpflicht, Hausratversicherung, Risikolebensversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung. Erst wenn die Grundrisiken abgedeckt sind, sollte man zum eigentlichen Vermögensaufbau übergehen.

Stufe 2 – Liquiditätssicherung (Kapitalerhalt)

Die Basis eines jeden Vermögens besteht aus Möglichkeiten, die das Kapital erhalten. Es handelt sich dabei um Einkommen, das nicht durch die Arbeitskraft verdient wird, sondern durch Geldanlagen aller Art. Man spricht auch von passivem Einkommen, da man entweder Geld oder andere Menschen für sich arbeiten lässt, um Geld zu verdienen.

In Frage kommen beispielsweise Tagesgeldkonten, Festgeldkonten oder andere Formen der festen Geldanlage, aber auch verzinsliche Wertpapiere, Immobilien und andere Quellen, die regelmäßig Geld abwerfen. Wer als Unternehmer arbeitet, kann seine Arbeit outsourcen, sodass er selbst nicht mehr tätig sein muss, und bekommt auf diese Weise kapitalerhaltendes passives Einkommen.

Beim Aufbau eines Vermögens sollte die Basis der Pyramide deutlich mehr als die Hälfte aller Kapitalerträge ausmachen. Stammen etwa über 60% der Erträge aus einer solchen Quelle, ist man auf dem richtigen Weg.

Stufe 2 – Vermögensaufbau (Kapitalvermehrung)

Wenn man bereits Kapital hat, da man Maßnahmen ergriffen hat, die es auf einem konstanten Niveau halten oder seinen Fluss noch vergrößern, kann man sich daran machen, es zu vermehren. Diese Maßnahmen sind der erste Schritt in Richtung Vermögensaufbau und sollten einen geringeren Anteil als die erhaltenden Maßnahmen ausmachen.

Das liegt daran, dass sie nicht mehr so sicher sind wie feste Geldflüsse: Es kann sein, dass man sporadisch einmal mehr in sie investiert, um langfristig wieder an ihnen verdienen zu können.

Von Kapitalvermehrung spricht man beispielsweise, wenn man sich an Unternehmungen beteiligt oder mit Aktienfonds zu tun hat. Man wird dabei als Geldgeber aktiv und erhält Gewinne als Anreiz dazu, weiter zu investieren. Da man auf diesem Wege sehr viel Kapital einbringen kann, sollte man dazu bereit sein, auch etwas mehr zu investieren.

Wenn etwa 30% des Einkommens aus solchen Quellen stammen, ist man auf der sicheren Seite und riskiert gleichzeitig nicht zu viel.

Stufe 4 – Rendite (Spekulation)

Spekulative Kapitalgeschäfte sind das richtige Terrain für Menschen, die Kapital erübrigen können. Sie umfassen fast ausschließlich Aktiengeschäfte, da diese hochriskant sind, aber immense Gewinne abwerfen können.

Möchte man Aktien kaufen und aufs spekulative Parkett steigen, sollte man dazu in der Lage sein, den Verlust des Kapitals hinnehmen zu können, das man investiert, und auch etwas mehr für den Ernstfall einzuplanen.

Gleichzeitig sollte man die Spitze der Pyramide keinesfalls ohne einen fachkundigen Berater angehen, da diese lange studiert haben und wissen, worauf es im spekulativen Feld der Vermögenspyramide ankommt. Zugleich sollte man nicht zu viel investieren, da man sowohl sehr viel gewinnen als auch große Verluste mitnehmen kann.

Theoretisch muss man dieses Feld auch gar nicht besteigen, wenn man lieber auf der sicheren Seite der Finanzen unterwegs sein will. Möchte man es probieren, sollte man nie mehr als 10% des gesamten Kapitals investieren oder mehr als 10% der Einkünfte daraus beziehen, da das Risiko zu groß wäre.

Anlageklassen für die verschiedenen Stufen der Vermögenspyramide

  • Risikoabsicherung
    Versicherungen: Privathaftpflichtversicherung, Hausratversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung, Risikolebensversicherung
  • Liquiditätssicherung
    Tagesgeld, Festgeld, Guthaben auf Girokonten, Bargeld, Sparbrief, Sparbuch
  • Vermögensaufbau
    Rentenpapiere (Anleihen, Rentenfonds), Geldmarktpapiere, Fonds, Edelmetalle, Immobilien
  • Rendite
    Aktien, Beteiligungen, Devisen, Optionen, Futures

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